
Mit dem Kastenwagen Carado V600 durch Belgien und Holland
Wie ihr im Artikel „Roadtrip – wie ich mich vorbereite“ bestimmt gelesen habt, bin ich mit einem Tag Verspätung in Brügge angekommen. Ich stelle den Carado am Stadtrand ab und fahre mit dem Fahrrad innerhalb von fünf Minuten direkt ins Zentrum.
Für mich gehört die Mitnahme eines Fahrrades beim Campen einfach dazu. Praktisch ist der Fahrradträger an der Hecktür. Jedoch ist das Be- und Entladen des Fahrrades gar nicht so einfach möglich.
Aufbaubedingt sind Fahrradträger an Kastenwagen relativ hoch montiert (damit Rückleuchten, Nummer und Zugang zum Türgriff nicht verdeckt sind). Mit einem Fuss auf der Stossstange, die linke Hand am Fahrradträger und einhändig am Befestigungsarm Rumfummeln, schaffe ich es doch noch, das Fahrrad sicher zu befestigen. Ohne Leiter oder Trittstufe braucht es etwas Übung und Geschick.

Nach einer kleinen Einkaufstour in Brügge geht es weiter Richtung Hafen Zeebrügge und nach Knokke-Heist. Hier zeigt sich wie wendig der Kastenwagen Carado V600 ist. Am Kreisverkehr falsch abgebogen, durch den Hafen zum Schiffe gucken und weiter an den Strand, überall finde ich kleine Parklücken, welche ich dank der Rückfahrkamera super nutzen kann.
Stellplatz Zeeland

Zum nächsten Übernachtungsplatz fahre ich auf Nebenstrassen in die Ortschaft „Kamperland“ in die niederländische Provinz Zeeland. Auf der App von ACSI habe ich den Stellplatz „ Kamperland Zeeland“ gefunden. Ein Stellplatz welcher das Prädikat „Park“ verdient.
Ein Self-Check-In-Automat mit verschiedenen Optionen, freier Platzwahl nach Nummern und eigener Zutrittskarte mit Guthaben für Dusche, Abwasch und Frischwasser ermöglichen völlige Flexibilität und Komfort. Hier zahlt jeder den Service und nur die Optionen, welche er gewählt hat.
Die nummerierten Plätze mit Stromanschluss sind durch kleine Hecken abgetrennt und verfügen alle über Gras-Boden. Der Unterschied zum Campingplatz ist abgesehen von der Rezeption und Öffnungszeiten kaum noch zu erkennen – und dennoch steht man auf einem Stellplatz für sich. Die Schiebetür vom Carado ist offen, die Sonne scheint direkt auf die Küchenzeile und ich geniesse das Kochen inmitten der Natur.
Käsestadt Gouda

Am nächsten Morgen geht es wieder direkt an die Küste. Auch hier finde ich mit dem 5,99 Meter kurzen Carado Kastenwagen problemlos Parkplätze. Auf einem PW-Parkplatz ragt der Kastenwagen zwar etwas über das Parkfeld, wenn man jedoch etwas am Rand steht, stört das kaum jemanden.
Meine Route führt mich gemütlich zwischen Dünen, Deichen und Meer vorbei an Rotterdam bis nach Gouda. Der Stellplatz mitten in der Stadt ist voll. Kein Platz mehr frei. Scheinbar war Käsemarkt in Gouda.
Dies ist nun die Kehrseite des spontanen Reisen. Hätte ich mich etwas früher informiert, so hätte ich den Markt selber auch noch sehen können. Ich bin zu spät – jedoch habe ich Glück, dass die ersten Reisemobile den Stellplatz verlassen.
Der sparsame Kompressorkühlschrank und die LED-Beleuchtung ermöglichen problemlos „autarkes“ stehen. Praktisch wenn auf einem Stellplatz nur noch die Stellfläche ohne Stromanschluss frei ist.
Zu Fuss bin ich in wenigen Minuten direkt im Zentrum und schaue mir gemütlich die Stadt Gouda an. Natürlich darf ein Besuch in einem Käseladen nicht fehlen. Ein schmuckes altes Holzhaus mit einem prall gefüllten Schaufenster – die Auswahl im Innern überfordert mich beinahe. Käse wohin das Auge reicht; in allen Farben und Geschmäckern: Gouda mit Whiskey, Lavendel, Lakritz, Kräuter, Nuss, Bier und und und… Der Kühlschrank im Carado wird nun etwas mit Käse gefüllt…
Auf nach Amsterdam

Der Kastenwagen Carado V600 ist ein kompaktes und wendiges Reisemobil. Ideal um Land und Stadt zu besuchen. Dies will ich nun ausprobieren und fahre direkt nach Amsterdam. Der im Zentrum liegende Stellplatz „Amsterdam City Camp“ scheint da ideal zu sein.
Nordwestlich vom Hauptbahnhof direkt an der Ij gelegen bietet die eingezäunte und mit Video bewachte Schotterfläche Platz für über 50 Reisemobile. Fünf Fahrrad-Minuten vom Stellplatz ist der Fähranleger Die Fähre bringt mich in 10 Minuten direkt auf die andere Seite. Mit dem Fahrrad erkunde ich die Stadt Amsterdam, fahre durch die engen Gassen und überquere unzählige Brücken und Grachten.
Irgendwann habe ich alles gesehen und fahre zum Fähranleger und bin im Nu wieder zurück in „meinen vier Wänden“. Hier überzeugt mich der Carado V600 einmal mehr. Mitten in der Stadt stehen, sein eigenes Bett, Küche, Wohnzimmer, Badezimmer und privater Rückzugsort mit dabei.
Sobald ich keine Lust mehr auf Rummel, viele Leute und Stadtleben habe, ziehe ich mich zurück und geniesse meine Ruhe.

Am Ijselmeer
Da ich Gegensätze mag, führt mich meine Tour in das kleine, idyllische Dorf Urk am IJsselmeer. Der Stellplatz direkt im Hafen bietet mir Blick auf Segelschiffe und Fischerboote. Auf dem gedrehten Fahrersitz sitzend schaue ich durch die offene Schiebetür und geniesse den Sonnenuntergang. So geht Camping.
Nach einer Woche mit dem Kastenwagen Carado V600 geht meine Tour zu ende. Schätzen gelernt habe ich die Flexibilität eines wendigen, kompakten Fahrzeuges mit allen Annehmlichkeiten die man sich als VW-Bus-Fahrer wünscht.
Stehhöhe, kein Umbauen vom Bett, enorm viel Stauraum (eigentlich schon fast zuviel), vollwertiges Badezimmer, bequeme Sitzmöglichkeiten mit grossem Tisch, sehr grosse Küche und viel Platz im Kompressor-Kühlschrank.
Der Kastenwagen hat sich bestens geeignet für eine Tour aus einer Mischung von Land und Stadt. Die ganze Tour habe ich ohne grosse Planung und ohne vorher zu buchen gemacht. Bis auf zweimal habe ich immer auf Stellplätzen übernachtet. Auch wenn es mal etwas Geduld braucht, habe ich immer einen freien Platz gefunden.
Die Tour würde ich so wieder machen, jedoch mit etwas mehr Zeit. Der V600 hat sich bestens bewährt und gezeigt, dass man auf nur 5,99 Meter Länge alles hat, was man für einen Roadtrip benötigt.
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Sponsoring: Das Fahrzeug wurde mir von der Firma Carado GmbH für eine Woche zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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