Wer zum ersten Mal Campen geht, der wird schnell mit den zwei Begriffen Campingplatz und Stellplatz konfrontiert. Schon kommt die Frage nach den Unterschieden und ob man nun eher auf Camping- oder doch auf Stellplätzen übernachtet.

Der Campingplatz
Kurz gesagt, ist der Campingplatz ein Areal, welches das Campieren ermöglicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob man mit einem Zelt, Wohnwagen, Van oder Reisemobil übernachtet.
Campingplätze sind nicht frei zugänglich sondern erfordern eine Anmeldung an einer Rezeption, welche nicht rund um die Uhr geöffnet ist. Dies bedeutet, dass man bei einem Campingplatz auf die „Öffnungszeiten“ der Rezeption angewiesen ist. Ein Kommen und Gehen ist nicht einfach so möglich. Dazu kommst, das viele Campingplätze nicht das ganze Jahr über geöffnet haben. Gerade zwischen Oktober und März machen viele Plätze eine Winterpause.
Campingplätze sind in Sterne kategorisiert, welche wie beim Hotel über eine bestimmte Ausstattung und Infrastruktur verfügen müssen. Als Grund-Infrastruktur sind in der Regel ein Sanitärgebäude mit Toilette, Dusch-, Wasch- sowie Spülmöglichkeiten. Das Entleeren von Chemie-Toiletten ist in den meisten Fällen ebenfalls möglich. Ein Stromanschluss ist zudem auf den meisten Campingplätzen vorhanden.

Je grösser ein Platz und je mehr Sterne umso vielfältiger die Ausstattung. Restaurant, Supermarkt, Waschplatz für das Auto, Bar, Pool oder sogar Wasserpark; Vermietung von Booten, Jetskis oder Fahrrädern bis hin zu Wellness-Oasen und Fitness-Center.
Campingplätze werden immer moderner und übertrumpfen sich gegenseitig mit noch grosszügiger und exklusiverer Ausstattung.
Campingplätze sind immer kostenpflichtig. Die Tarife und die Berechnung variieren von Platz zu Platz. In der Regel zahlt man für eine Parzelle, für das Fahrzeug und die Anzahl Personen. Je nach Platz ist Strom inklusive oder zahlbar nach Verbrauch.
Vorteile von einem Campingplatz
- gute Infrastruktur
- nicht für jedermann frei zugänglich
- Aufbau von Vorzelt, Grill, etc. möglich
Nachteile von einem Campingplatz
- teilweise teuer
- in der Saison auf beliebten Plätzen oft ausgebucht
Der Stellplatz

Ein Stellplatz ist ein Platz, auf dem das Übernachten in einem Reisemobil gestattet ist. Ein Stellplatz darf nur von einem Reisemobil benutzt werden (es gibt sehr wenige Ausnahmen, wo auch Wohnwagen erlaubt sind).
Die Plätze können ein einfacher Parkplatz an einem Supermarkt, vor einer Wohnsiedlung, in einem Hafengebiet sein oder aber auch direkt an einem Strand, über den Klippen oder in den Bergen inmitten der Natur.
Die Ausstattung bei einem Stellplatz reicht von „keine Ausstattung“ bis hin zu Sanitärgebäuden, Stromsäulen sowie Ver- und Entsorgungsstation.
Die Preise variieren von kostenlos bis um die 15 Euro pro Nacht. Da es keine Rezeption gibt, wird in vielen Fällen ein Parkticket gelöst und eine Einfahrt ist durch eine Schranke möglich. Selten kommt ein Betreiber zum Einkassieren einmal am Tag vorbei.

Vorteile von einem Stellplatz
- An- und Abreise jederzeit rund um die Uhr möglich
- Günstig
- oft Platz vorhanden
Nachteile von einem Stellplatz
- sehr wenig Infrastruktur
- Aufbau von Vorzelt, Grill, etc. nicht erlaubt
- „öffentlich“ zugänglich auch Nachts
Ich war schon mit dem VW Bus auf Stellplätzen wie z.B. in La Linea (Spanien) vor den Toren Gibraltars. Der Platz direkt im Yachthafen bietet eine traumhafte Sicht auf den Felsen von Gibraltar sowie auf die Schiffe im Hafen. Für ein Nacht bin ich gerne auf Stellplätze, jedoch wenn ich länger an einem Ort bleibe, ziehe ich den Campingplatz vor um dort mein Vorzelt aufzubauen.
Es sind zwei völlig unterschiedliche Arten von Camping. Für mich hat beides seine Vor- und Nachteile und so entscheide ich spontan je nach Art meiner Reise wo ich übernachte.
Foto unten: im Yachthafen von La Linea / Spanien
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