Wie funktioniert ein Campingplatz?
Irgendwann ist es soweit und du fährst mit deinem neuen Zelt, Reisemobil oder Wohnwagen das erste mal auf einen Campingplatz. Aber wie funktioniert ein Campingplatz? Darf ich mir einfach den schönsten Platz aussuchen? Darf ich einfach mit dem Fahrzeug reinfahren? Oder muss ich direkt vor der Schranke parken? Viele Fragen, viele Unterschiede und auch ich muss immer wieder schauen, wie das System funktioniert. Aber mal der Reihe nach.
Parken
Wenn du zum Campingplatz kommst, parke dein Fahrzeug neben der Schranke. Auf viele Campingplätzen hat es eine Art Wartezone für Campingfahrzeuge oder seitlich Parkplätze wo du dein Fahrzeug abstellen kannst. Parke nicht direkt vor dem Eingang oder vor der Strasse. Denn meist dauert es eine Weile bis alle Formalitäten erledigt sind und solange würdest du den Eingang für andere Camper blockieren welche rein oder raus wollen.
Rezeption
Wie in einem Hotel, hat jeder Campingplatz (es gibt sicher auch ganz wenige Ausnahmen) eine Rezeption / einen Empfang. Dieser ist meist morgens und Nachmittags besetzt, meist zu festgelegten Zeiten. Diese findest du in der Regel auf der Homepage vom Campingplatz.
An der Rezeption meldest du dich an und sagst, mit was für einem Fahrzeug du da bist und wieviele Personen. Je nach Platz kannst du zwischen verschiedenen Parzellen-Kategorien aussuchen und teilweise mit oder ohne Strom, Wasser/Frischwasser-Anschluss oder sogar mit TV-Anschluss.
Die Platzwahl
Nun kommt das spannendes und wichtigste: die Platzwahl. Hier ist jeder Campingplatz anders:
Freie Platzwahl – fahre direkt rein
Nach dem Check-In fährst du einfach mit dem Fahrzeug auf den Camping und suchst dir einen Platz aus und du beginnst dich einzurichten.
Freie Platzwahl – schaue zu Fuss
Bei manchen Plätzen bekommst du einen Platzplan und läufst zu Fuss über den Platz und dir eine passende Parzelle aussuchen. Danach gehst du an die Rezeption, nennst die Parzellennummer und du darfst anschließend mit dem Fahrzeug die Parzelle beziehen.
Mein Tipp: notiere dir mehrere Parzellen die dir passen. Denn mir ist es auch schon passiert, dass ich meine Wunschparzelle angegeben habe und dann war diese Reserviert oder wurde gerade gebucht als ich auf dem Platz rumlief.
Auswahl an Plätzen – schaue zu Fuss
Auf manchen Plätzen werden auf dem Plan ein paar Parzellen angezeichnet welche du dir dann anschauen und einen davon aussuchen kannst.
Zugewiesener Platz
Auf manchen Plätzen wird direkt ein Platz zugewiesen den du nehmen kannst. Natürlich wird vorher gefragt, was für ein Fahrzeug man fährt und ob Strom benötigt wird und ggf. der Wunsch nach einer speziellen Stellplatz-Kategorie besteht.
Nachdem der Platz festgelegt ist, gibt man seine Personalien an. Einige Campingplätze wollen die ID oder ein Ausweis-Ähnliches Dokument welches bis zur Abreise hinterlegt werden muss.
Anschliessend fährt man auf den Platz bzw. die Parzelle.
Wenn du ein Schild mit einer Nummer oder einen Zettel mit einer Nummer bekommst, dann ist dieser für hinter die Windschutzscheibe gedacht, sodass jederzeit ersichtlich ist, dass das Fahrzeug für die Parzelle bezahlt hat.
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Das einrichten auf der Parzelle – der Urlaub kann beginnen
Nun kommt das parken auf der Parzelle und einrichten vom Fahrzeug. Wenn du auf die Parzelle fährst, achte auf Bäume und Äste und ob das Fahrzeug auch genügend Platz hat.
Achte ebenso darauf, wie du das Fahrzeug platzierst und wo die Aufbautür ist. In der Regel ist die Aufbautür dort, wo du die schönste Aussicht hast bzw. dort wo du auch hinschauen möchtest. Und nein, das ist nicht logisch, es gibt immer wieder Camper die planlos auf die Parzelle fahren und dann erst merken, dass Sie mit der Markise zur der vom See abgewandten Seite sitzen… und mal ganz ehrlich, wenn wir schon die schöne Aussicht geniessen können, dann doch richtig…
Schaue auch wo der Stromkasten ist, sodass das Kabel vom Kasten auch zum Fahrzeug reicht.
Nicht jeder Platz ist eben, daher benötigt man oft Auffahrkeile zum Ausgleichen. Manchmal hilft sogar auch einfach das rangieren und etwas anders Platzieren vom Fahrzeug damit es in der Waage steht.
Nachdem du dich auf der Parzelle eingerichtet hast, empfehle ich dir, dich auf dem Campingplatz umzusehen. Schau wo das Sanitärgebäude ist und wirf einen kurzen Blick zur Toilette. Nicht auf jedem Campingplatz hat es Toilettenpapier! Bei manchen musst du deine eigene Rolle mitnehmen.
Schau auch kurz zur Dusche und prüfe, ob diese mit Münzen zu bedienen ist. Die Münz-Dusche ist zwar eher selten, jedoch gibt es diese immer noch und ist umso ärgerlicher, wenn du das erst bemerkst wenn du ausgezogen unter der Brause stehst und dich fragst warum kein Wasser kommt. Wenn die Dusche mit Jetons funktioniert, dann wird dir das an der Rezeption bereits mitgeteilt und meist auch direkt verkauft (oder ist bereits im Platzpreis inbegriffen).
Achte auch darauf, wie die Öffnungszeiten des Campings sind. Bei vielen Campingplätzen ist Abends ab 22:00 Uhr bis morgens um 06:00 Uhr die Schranke geschlossen und die Ausfahrt oder die Rückkehr auf den Platz nicht einfach so möglich.
Je nach Platz, erhält du eine Zutrittskarte / Chipkarte mit dieser sich die Schranken öffnen lassen, sodass du wegfahren bzw. auch wieder auf den Platz kommst. Nicht auf jedem Campingplatz ist das „System“ das selbe. Am Besten informierst du dich direkt beim Anmelden wie der Zutritt funktioniert.
Abmelden
Auch bei der Anmeldung informiere ich mich jeweils über das Vorgehen. Auf den meisten Plätzen sollte man bis 12 Uhr die Parzelle verlassen, sodass die nächsten Camper ab Mittag Ihre Parzelle beziehen können. Also ähnlich wie beim Hotel.
Räume deine Parzelle zusammen, lasse kein Müll liegen und fahre mit dem Fahrzeug zur Rezeption. Melde dich ab, in der Regel musst du auch dann bezahlen und du kannst rausfahren.
Kleiner Tip: bevor du weiterfährst, empfehle ich dir, das Grauwasser zu entsorgen und ggf. etwas Frischwasser zu tanken.
Das schöne an den Campingplätzen ist, jeder ist anders und es macht Spass wieder einen neuen Platz anzufahren und zu schauen wie es dort ist.
Ich wünsche euch viel Spass beim Campen.
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